Faschingsverein Schwangau

Faschingsverein Schwangau

s`Gunglhos

Eine Einrichtung die nicht mehr aus der Schwangauer Fasnacht wegzudenken ist, ist das Gunglhos

Neben dem Fasnachtsumzug ist seit Jahrzehnten das Gunglhos das herausragendste Ereignis der Schwangauer Faschingssaison. Nun erhebt sich sicher zunächst einmal die Frage, was ist eigentlich ein „Gunglhos“?

Zu einer Zeit, in der im Allgäu nicht die Milchwirtschaft, sondern der Flachsanbau und dessen Verarbeitung dominierend waren, hat es wohl in diesen Dörfern gemeinsame Spinnstuben gegeben. Dort ist man dann an den langen Winternachmittagen und –abenden zusammengekommen und hat den Flachs verarbeitet. Hauptwerkzeug war das Spinnrad mit der sog. Kunkel. So mag wohl die Bezeichnung „Kunkelhaus“ entstanden sein und daraus hat dann später der Volksmund im Dialekt das „Gunglhos“ gemacht. Zu einer Zeit, als es noch kein Fernsehen, kein Radio, nur wenige Zeitungen und kein Internet gab, waren wohl Hauptgesprächstoff die dörflichen Geschehnisse und das, was vielleicht ein herumreisender Hausierer oder Handwerker aus der „großen Welt“ in das Dorf brachte.
Fast jedes Haus hatte in der Fasnacht sein eigenes „Gunglhos“ und zum Teil wurde dort auch getanzt. Die Obrigkeit hat diesen Brauch nicht gerade gerne gesehen, weil ihr sicher bekannt war, daß bei diesem „Gunglhos“ manchmal recht respektlos über sie geredet wurde. Zum Teil hat man sogar verboten, daß Bier in den Häusern zum Gunglhos ausgeschenkt wird. Sicher hat dieses Verbot aber nie viel genützt.

"Schorsch, du könntest doch einmal etwas für uns schreiben"

Der Faschingsverein hat dann diesen Brauch übernommen. Die Bäuerin Thekla Mayr aus Horn war es, die im Jahr 1970 zu Schorsch Grieser sagte:“Du könntest doch einmal etwas für uns schreiben" und so kam es dann, daß im Jahr 1971 das erste Mal die Bäuerinnen und Hausfrauen Thekla Mayr, Anni Helmer, Pepi Guggemos, Fanny Köpf, Anneliese Köpf, Maria Groß, Irene Schindele, Luise Geiger und Schorsch Grieser (als Magd) unter der Regie von Anneliese Grieser  im Weinbauersaal auf der Bühne das Gunglhos spielten.

Über die Jahre gab es Neubesetzungen

In der jüngeren Zeit gestaltete, verantwortlich als Autor und Regie, Wolfgang Schweiger das Gunglhos und es wurde dann auf der Bühne des Kurhauses aufgeführt.
Erneuert hatten sich auch die „Gunglhosweiber“. Bis zum Jahr 2004 waren dies: Anita Lang, Inge Wineberger und Margit Grotz, sowie weitere wechselnde Darsteller je nach Thema aus dem Faschingsverein.

Vorübergehend in Männerhand

 

Zwischenzeitlich wurde das Gunglhos aus Ermangelung an Darstellerinnen von Seppi Schweiger, Uli Köpf, Werner Karg und den Frauen Andrea Höss und Barbara Mayr aufrecht erhalten. 2006 kamen Monika Orfgen und Silvia Zeilmeir hinzu. 

Das Gunglhos wurde moderner...

2007 gab es eine völlige Neubesetzung im Gunglhos. Silvia Zeilmeir,  Monika Orfgen und Andrea Höss gaben dem Gunglhos eine neue Marschrichtung. 2009 kam Stephi Schöler bereichernd hinzu. 2013 verjüngte Steffi Kiefer das Gunglhos enorm. Seit 2015 schreibt Andrea Höss das Gunglhos, führt Regie und ist auch Programmgestalterin des ganzen Abendprogrammes.  Die lustig-überraschenden Interpretationen der "Gunglhosweiber" von Ereignissen aus dem Ort, der Politik und der Welt sorgen dafür, dass viele wichtige Personen „ihr Fett abbekommen“ und auch bei Nicht-Ortsansässigen für Spaß sorgen.

Es waren nicht immer nur die "Weiber" die das Gunglhos gemacht haben

Schon immer gab es auch einen männlichen Gegenpart zu den
Gunglhos-Weibern. Die Anfänge waren die Straßenkehrer im Weinbauer, anschließend die Drei Dorfheiligen im Kurhaus.

Es kam ein Generationswechsel...

...lange waren es Uli Köpf, Werner Karg und Seppi Schweiger als die Maulaufreißer. Im Laufe der Jahre gab es auch hier immer wieder Neubesetzungen. 2017 war erstmals eine Frau, Miriam Lamatsch, bei den Maulaufreißern im Team. Auch diese Formation nimmt kein Blatt vor den Mund und erzählt Gegebenheiten, die den "Gunglhos-Weibern" bis dato verborgen geblieben sind.